Baustein Nr. 13: Kinder- und Jugendlärm tolerieren
Am 20. November 2014 feierte die UN-Kinderrechtskonvention ihr 25-jähriges Jubiläum. Doch auch wenn wir in den letzten Jahren einige Fortschritte verzeichnen konnten, so ist Deutschland noch immer kein kinderfreundliches Land.
Seit der 2011 verabschiedeten Änderung des Bundesimmissionsschutzgesetzes darf Kinderlärm nicht mehr als schädliche Umwelteinwirkung eingestuft werden. Ein Fortschritt für Kinderspielplätze, doch Bolzplätze, Sportanlagen und Jugendeinrichtungen können wegen Lärmbelästigung weiterhin verdrängt werden. Warum sich das Deutsche Kinderhilfswerk für die Tolerierung von Kinder und Jugendlärm einsetzt, erklären wir in unserem Baustein Nr. 13 für ein kindgerechtes Deutschland:
13. Kinder- und Jugendlärm tolerieren
Zwar hat der Bundestag 2012 das Bundesimmissionsschutzgesetz geändert und damit Kinderlärm als entwicklungsbedingt geschützt, die Situation hat sich damit aber nicht durchgängig verbessert. Vielfach nutzen Anwohnerinnen und Anwohner andere Gesetzesgrundlagen, um die Spielmöglichkeiten von Kindern einzuschränken – so wird der Umbau von Gewerberäumen zu Kitas wegen zu enger Zufahrtstraßen blockiert oder Klettertürme auf Spielplätzen sollen wegen fehlenden Sichtschutzes am Einfamilienhaus abgebaut werden – der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt.
Wo gibt es weitere Informationen?
1. Zeitungsartikel im Berliner Tagesspiegel:
Zur geplanten Mauer um Spiel- und Sportplätze in Berlin Zehlendorf erklärt Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes: „Wir sind entsetzt über die geplante fünf Meter hohe Mauer um Spiel- und Sportplätze in Zehlendorf. (…) Es ist ein Skandal, dass das Wohl von Investoren und Bewohnern von Luxuswohnungen über den Interessen von Kindern und Jugendlichen steht. Deshalb ruft das Deutsche Kinderhilfswerk Herrn Wowereit auf: Tear down this wall!“ Den Zeitungsartikel mit allen Hintergrundinformationen finden Sie hier.
2. Ute Vogt (SPD), Mitglied des Bundestages:
„Der Lern- und Bewegungsdrang von jungen Menschen hört nicht mit 14 Jahren auf – im Gegenteil. Deshalb benötigen auch Jugendliche genügend Plätze, an denen sie sich aufhalten und austoben können. In einer kinderfreundlichen Gesellschaft müssen solche Plätze mitten in den Städten und Kommunen sein und nicht irgendwo abgelegen am Rande."