Kurzübersicht
Auf dem Hintergrund der im vorangegangenen Beitrag skizzierten Handlungsanleitung (Durchführungsschritte) wurde im Sommer 2000 in der Gemeinde Schönwalde am Bungsberg (Kreis Ostholstein) eine Dorfanalyse durchgeführt.
Initiator und Träger dieser Maßnahme war die Fachhochschule Nordostniedersachsen (NON) Lüneburg, Studiengang Sozialwesen unter Leitung von Professor Waldemar Stange. Fachlich begleitet wurde das Exkursionsprojekt von Albert Herrenknecht (Pro Provincia, Boxberg), der das Konzept der Dorfanalyse als eigenständigen Methodenansatz zur Dorfbefragung und Dorfaktivierung entwickelt hat. Die Forschergruppe bestand außerdem aus 15 Studenten der Fachhochschule NON Lüneburg, Lernziel der teilnehmenden Projektstudenten war es, ihre im Projekt „Moderation, Partizipation und Erwachsenenbildung“ angeeigneten Fähigkeiten im Umgang mit Beobachtungs- und Befragungsmethoden unter realen Dorfbedingungen anzuwenden und unter den besonderen Bedingungen eines ländlichen Forschungsfeldes zu erproben.
Die Durchführung der „Dorfanalyse Schönwalde“ wurde als Modellprojekt vom Bundesland Schleswig-Holstein im Rahmen des Projektes „Schleswig-Holstein – Land für Kinder“ anerkannt und vom Ministerium für ländliche Räume, Landesplanung, Landwirtschaft und Tourismus finanziell unterstützt.
Durch ein sehr praxisnahes Studium verfügten die Studenten bereits über Grundkenntnisse in Moderationstechniken und praktischer Arbeitsorganisation. Dadurch konnten sie ohne Betreuung durch spezielle Moderatoren schnell in selbständige Arbeitsgruppen zusammengefasst werden und fanden recht zügig eine tragfähige Arbeitsstruktur.
Die spezifischen Qualifikationsanforderungen zur Durchführung einer Dorfanalyse wurden in zwei an der Fachhochschule Lüneburg durchgeführten Vorbereitungsseminaren vermittelt.