Hintergrundbild Deutsches Kinderhilfswerk

John Caldwell Holt

John-Caldwell-Holt-WebJohn Caldwell Holt lebte von 1923 bis 1985 und war ein US-amerikanischer Autor und Pä­da­go­ge. Er veröffentlichte mehrere Bücher über selbstbestimmtes Lernen und Kin­der­rech­te und gab die Zeitschrift Growing Without Schooling heraus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete John Holt zunächst in New York bei den United World Federalists und wurde Geschäftsführer ihrer New Yorker Abteilung, verließ dies Or­ga­ni­sa­tion jedoch 1952.

Anschließend arbeitete er als Lehrer in Colorado , später in Boston. Zusammen mit Bill Hull begann er ein Projekt, bei dem jeweils einer unterrichtete und der andere den Unterricht beobachtete. Holt ging dabei der Frage nach, warum die Kinder in der Schule mit der Zeit das Interesse am Lernen verlieren. Er kam zu dem Schluss, dass dies daran liegt, dass die Schüler Angst haben, falsche Antworten zu geben und von Lehrern und Mit­schü­lern verspottet zu werden und nicht gut genug zu sein. Dies werde weiter dadurch verschlimmert, dass Schüler ge­zwun­gen werden, Dinge zu lernen, die sie nicht notwendigerweise interessieren.

Auf Grundlage dieser Beobachtungen veröffentlichte John Holt die Bücher How Children Fail 1964 und How Children Learn 1967. Beide Bücher wurden zusammen mehr als zwei Millionen Mal verkauft und in 14 Sprachen übersetzt. Zu beiden Büchern erschien 1982 je eine erweiterte kommentierte Ausgabe, in der Holt die vergangenen Jahre reflektierte und Passagen anders bewertete.

In seinem 1974 erschienenen kinderrechtlichen Buch Escape from Childhood forderte er das Recht der Kinder, über ihr Lernen selbst zu bestimmen, d.h. selbst zu entscheiden, was, wann, wo, wie, wie viel, wie schnell und mit welcher Hilfe sie lernen wollen, sowie das Recht zu entscheiden, ob sie zum Lernen eine Schule aufsuchen wollen, und wenn ja: welche und für wie lange. Er begründete dies damit, dass die Lernfreiheit Teil der Gedankenfreiheit sei und diese noch fundamentaler als die Meinungsfreiheit sei. Des Weiteren sprach er sich in Escape from Childhood für das Kin­der­wahl­recht aus, sowie für das Recht, Verträge zu schließen.

Nachdem John Holt jahrelang im Schulsystem gearbeitet und versucht hatte, Schulen zu reformieren, kam er zu der Überzeugung, dass das Schulsystem nicht reformierbar sei. Er machte sich Gedanken darüber, wie Kinder ohne kon­ven­tio­nel­le Schulen lernen können. So wurde er Befürworter des Homeschooling und etablierte dessen als Un­schoo­ling bekannt gewordene Richtung. 1977 gründete Holt mit Growing Without Schooling das erste Home­schoo­ling-Magazin der USA.

Die Schriften John Holds beeinflussten tausende von Menschen und Organisationen, einschließlich Summerhill School, The Evergreen State Colleg, National Youth Rights Assocation und das Freechild Project. Im Alter von 62 Jahren starb Hold an Krebs, nachdem er mehr als zehn Bücher geschrieben hatte, die großen Einfluss auf die Entwicklung der Homeschooling- und Unschooling-Bewegung hatten.

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