Zu einem bestimmten Thema, einem kommunalen Problem, einem Projekt oder Ähnlichem werden Expertinnen und Experten in einem Gespräch von einer Gruppe befragt.
Methodentyp
Sonstige Methode
Altersgruppe:
8 - 99 Jahre
Gruppengröße:
10 - 30 Personen
Gruppeneigenschaften
Kinder
Jugendliche
Erwachsene
Teilnehmerrekrutierung
ausgewählte TeilnehmerInnen/Gruppen
feste Gruppen
gewählte TeilnehmerInnen/Vertreter/Delegierte
offene Gruppen
Dauer
ca. 2 Stunden
Ort
drinnen
Anzahl Personal
2
Personal
Komoderator/in
Moderator/in
Vorbereitungsaufwand
mittlerer
Materialbedarf
mittlerer
Beteiligungsart
Projektorientierte Verfahren der Partizipation
Punktuelle Beteiligung
Ziele
Informationen beschaffen und sammeln
Wissen erweitern
inhaltlich offen
ja
1. Die Moderation begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die Expertinnen und Experten und leitet die Veranstaltung mit wenigen Worten ein. Zudem gibt sie einen kurzen Überblick über den Ablauf und das Vorgehen.
2. Nun erhalten die Experten das Wort, stellen sich vor und leiten das Thema kurz (ca. 5-10 Minuten) aus ihrer Sicht ein.
3. Danach stellen die Teilnehmenden ihre Fragen an die Experten. Dabei können sie sich an die vorher formulierten Fragen halten, aber auch neue formulieren.
Jede Frage wird sofort beantwortet. Dabei achtet die Moderation darauf, dass die Expertinnen und Experten auf die gestellte Frage eingehen und nicht in andere Gefilde abschweifen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben das Recht nachzufragen, bis ihre Frage beantwortet ist.
4. Die Fragen und Antworten werden von der Moderation in Stichworten deutlich auf einer Wandzeitung oder auf Moderationskarten mitgeschrieben (Streifen für die Fragen, rechteckige Karten für die Antworten). Die beschriebenen Karten werden für alle sichtbar an die Pinnwände gehängt. So entsteht parallel ein Simultanprotokoll, das alle sehen können und das es leichter macht, immer wieder zum "roten Faden" des Gesprächs zurückzufinden. Außerdem gehen so keine wertvollen Tipps und Ideen verloren.
5. Nach der Befragung entwickelt sich oft eine fruchtbare Diskussion, für die in jedem Fall Zeit eingeplant sein sollte.
- Für welche Situationen geeignet?
a) um Tipps und Informationen ("Experten-Know-How") für das eigene Projekt zu erhalten
b) um in lebendiger Form Fachinformationen zu bekommen
c) um die Scheu vor Experten zu verlieren
d) gut geeignet, wenn eine Gruppe bereits zu einem Thema gearbeitet hat, also selbst über ein gewisses Know-how verfügt
e) Gut geeignet, wenn bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zahlreiche Fragen "unter den Nägeln brennen"
- Die Methode ist gut einsetzbar, nachdem eine Gruppe bereits selbst zum Thema gearbeitet hat, also z. B. nach einer Zukunftswerkstatt, im Rahmen eines Planungszirkels oder nach einer Zeichen- und Malaktion.
- Vorteile: schnelles Verfahren, um Fachwissen für das eigene Projekt zu sammeln; gute Möglichkeit, Planungsfehler zu vermeiden
- Nachteile: Gefahr der Langeweile und Frustration, wenn in langatmigem Fachchinesisch referiert wird
Die Experten sollten sich um eine kinder- und jugendgemäße Darstellung bemühen.
Rechtzeitig (möglichst drei bis acht Wochen vor der Veranstaltung, bei Planungszirkeln auch kurzfristiger) werden ein bis drei Experten eingeladen. Die Einladung sollte schriftlich erfolgen und noch einmal mündlich (telefonisch) besprochen werden. Die Experten müssen genaue Informationen über den Ablauf der Veranstaltung erhalten und wissen, welche Aufgabe sie selbst dabei übernehmen sollen.
Nach Möglichkeit findet vorab ein Treffen mit denjenigen statt, die bei der Befragung mitmachen. Bei diesem Treffen werden Fragen formuliert und aufgeschrieben, die den Experten gestellt werden sollen. Die Liste mit den Fragen wird für alle kopiert und sollte auch an die Experten geschickt werden. Sie haben so die Chance, sich auf die Fragen vorzubereiten und dadurch evtl. präzisere Informationen geben zu können.
Auch wenn sich bei der Expertinnen- und Expertenbefragung oft neue Fragestellungen ergeben können, ermöglicht eine sorgfältige Vorbereitung einen schnelleren Einstieg.
Kurz vor der Expertinnen- und Expertenbefragung werden ein halboffener Stuhlkreis und die mit Papierbögen bespannten Pinnwände aufgebaut. Haben die Teilnehmer bereits ein vorangegangenen Treffen Ergebnisse erarbeitet, die Thema der Veranstaltung sein sollen, werden sie im Raum ausgestellt (z. B. Modellbauten oder Stadtpläne aus einer Punktuntersuchung).
keine
große Papierbögen für Pinnwände,
drei bis fünf Pinnwände und Nadeln (alternativ: Klebeband),
rechteckige Moderationskarten und Streifen,
dicke Filzstifte
ausreichend Stühle und einige Tische,
Pinnwände, Es wird Platz zum Aufhängen von Papierbögen (Platz für Pinnwände oder Platz direkt an der Wand) und evtl. Platz zur Ausstellung von Produktionen aus vorangegangenen Arbeitsschritten benötigt.
Variante 1: Es kann auch wie bei der Befragung von Kommunalpolitikerinnen und -politikern vorgegangen werden. Insbesondere falls die Befragung im Rahmen eines kurzfristig angesetzten Planungszirkels erfolgt. Dann kann ein Vorabtreffen eine Stunde vorher erfolgen, bei dem die Fragen auf Wandzeitungen, Moderationskärtchen oder per Zuruf gesammelt werden. Zum Sammeln und Auswählen von Fragestellungen eignet sich z. B. die Zuruffrage und die Mehrpunktentscheidung.
keine Angaben