Ziel dieser Methode ist es, ein Porträt einer bestimmten Jugendclique zu beschreiben, um die Lebenswelten von Jugendlichen im Sozialraum besser verstehen zu können und daraus Anknüpfungspunkte für die eigene Arbeit zu finden.
Methodentyp
Sonstige Methode
Altersgruppe:
12 - 25 Jahre
Gruppengröße:
5 - 10 Personen
Gruppeneigenschaften
Jugendliche
Teilnehmerrekrutierung
feste Gruppen
Dauer
ca. 20-45 Min
Ort
drinnen und draußen
Anzahl Personal
2
Personal
Leitungsteam
Moderator/in
Vorbereitungsaufwand
gering
Beteiligungsart
Punktuelle Beteiligung
Beteiligungsstufe
hoch
Ziele
Beschreiben von subjektiven, lebensweltlichen Dimensionen
besseres Verständnis sozialräumlicher Aneignungsprozesse von Jugendlichen
Kontaktaufnahme
Portrait einer bestimmten Jugendclique beschreiben
inhaltlich offen
ja
Die Beobachtungen bzw. die Ergebnisse der Gespräche mit Cliquen werden auf einem Raster eingetragen. Die vorgeschlagenen Kategorien stellen dementsprechend auch den Leitfaden für die zu beobachtenden/befragenden Ausprägungen von Jugendcliquen und -kulturen dar.
Gruppe, Clique, Szene, Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Cliquennamen, Verhalten, Tätigkeiten, Outfit, Musik, Sprachen, Treffpunkte, Orten, Problemlagen, Bedürfnisse, Interessen, kommunikative Anknüpfungspunkten, Ansprüche, Anforderungen, Kontakte; mögliche Ansatzpunkte für die Jugendarbeit
Mit dem Cliquenporträt kann kein umfassender Einblick in alle möglichen Jugendkulturen, Cliquen und Szenen in einem Sozialraum geleistet werden. Hier geht es exemplarisch darum, Kontakt aufzunehmen und sich ein besseres Bild einzelner Cliquen machen zu können.
Die Methode ist nicht als Einstiegsmethode geeignet, sondern vorher müssen bestimmte Einsichten gewonnen werden, etwa die Kenntnis informeller Treffs und Orte, an denen sich Cliquen überhaupt aufhalten.
Der Durchführungsaufwand für ein Cliquenporträt erscheint relativ hoch, weil Beobachtung, Kontaktaufnahme und Kommunikation mit unterschiedlichen Cliquen über einen Zeitraum von mehreren Wochen erfolgen muss, um zu einem relativ differenzierten Bild kommen zu können.
Die Jugendlichen werden da aufgesucht, wo sie sich treffen. Die äußeren Voraussetzungen sind deshalb kaum zu gestalten! Auch hier gilt jedoch, dass eine Gesprächssituation relativ geschützt sein sollte, um überhaupt in eine Kommunikation zu kommen. An einem öffentlichen Ort, der durch dauernde Störungen (Verkehrslärm), aber auch durch das ständige Kommen und Gehen von Jugendlichen gekennzeichnet ist, wird man kaum mehr als eine Beobachtung und weniger ein intensives Gespräch durchführen können.
Der Vorbereitungsaufwand für die einzelnen Gespräche ist gering, allerdings sollten feste Zeiten für die Auswertung eingeplant werden. Die Eindrücke müssen relativ zeitnah nach der jeweiligen Beobachtung/nach dem Gespräch mit den Cliquen aufgezeichnet werden.
Kassettenrecorder oder Diktiergeräte
relativ geschützter Raum/Ort