Hintergrundbild Deutsches Kinderhilfswerk

Ellen Key

Ellen-Key-WebEllen Key war Schwedin. Sie lebte von 1849 bis 1926 und wurde als Reformpädagogin und Schriftstellerin bekannt. Sie wuchs mit fünf Geschwistern in einer Familie auf, in der den Kindern der größtmögliche Freiraum gewährt und ihnen das Recht auf Persönlichkeit zuerkannt wurde.

So hatte Ellen bereits mit zwölf Jahren ihr eigenes Zimmer, in das sie sich zurückziehen konnte. Für damalige Verhältnisse war das sehr ungewöhnlich.

Mit dem Umzug der Familie nach Stockholm wuchs Ellens Interesse an politischen und gesellschaftlichen Fragen und sie begann sehr früh, eigene Artikel über das politische und gesellschaftliche Geschehen ihrer Zeit zu verfassen.

Als Dozentin mit starker persönlicher Überzeugungskraft und Ausstrahlung war sie eine begehrte Rednerin bei Arbeiter-, Studenten- und Frauenvereinen. Sie engagierte sich insbesondere für Kinder- und Frauenrechte.

Im Jahre 1900 erschien ihre Studie „Das Jahrhundert des Kindes“, die schon bald in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Die Werke Ellen Keys lieferten der breiten Bewegung der Reformpädagogik Anfang des 20. Jahrhunderts wichtige Anstöße. In der Folgezeit wurden zahlreiche schul- und bildungspolitische Vorschläge Keys wie der Verzicht auf die führende Rolle des Lehrers während des Unterrichts und auf zuvor geplante Unterrichtsergebnisse umgesetzt.

Ihre Gedanken zur Erziehung:

  • „Ruhig und langsam die Natur sich selbst helfen lassen und nur sehen, dass die umgebenden Verhältnisse die Arbeit der Natur unterstützen, das ist Erziehung." Der Grundsatz des Wachsenlassens ist nur dann sinnvoll, wenn man dem Kind eine Kraft zubilligt, die zur Entfaltung drängt.
  • Nicht gemeint ist damit eine Passivität des Erziehers, sonders ein aktives Eingreifen in das Erziehungsgeschehen, ein konstruktives Wirken.
  • „Das Kind mit Baumaterial für seine Persönlichkeit versehen, es aber dann selbst bauen zu lassen, das ist die Kunst der Erziehung!"
  • „Erziehen ist Individualisieren."
  • „Selbst wie ein Kind zu werden ist die erste Voraussetzung, um Kinder zu erziehen."

Modell von der Schule der Zukunft (in Auszügen dargelegt):

  • eine wirkliche Gesamtschule, wo die Kinder der einen wie der anderen Gesellschaftsklasse das gegenseitige Vertrauen, die gegenseitige Achtung, das gegenseitige Verständnis lernen
  • Senkung der Klassenstärke auf ca. 12 Schüler
  • Abbau der Stofffülle
  • Unterrichtsfächer müssen konzentriert dargeboten werden
  • Methodenpluralismus an Stelle von Abfragetechnik
  • Ein differenzierter Unterricht hat „wahlfreies Selbststudium" zu ermöglichen
  • Abschaffung der traditionellen Hausaufgaben, stattdessen freies Literaturstudium
  • frühe Spezialisierung da, wo ausgeprägte individuelle Anlagen vorhanden sind
  • Konzentration auf gewisse Gegenstände zu gewissen Zeitpunkten
  • selbständiges Arbeiten während der ganzen Schulzeit
  • Wirklichkeitsberührung während aller Schulstadien
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