Neun freiwillige Teilnehmerinnen und Teilnehmer sitzen nach einem Schiffbruch in einem Rettungsboot, das aber nur acht Personen aufnehmen kann. Das Boot sinkt. Die Schiffbrüchigen müssen sich darüber einigen, wer das Boot verlassen muss, damit nicht alle untergehen.
Methodentyp
Sonstige Methode
Spiel
Altersgruppe:
16 - 99 Jahre
Gruppengröße:
9 - 20 Personen
Gruppeneigenschaften
Jugendliche
Erwachsene
Teilnehmerrekrutierung
keine Angaben
Dauer
über 1 Stunde
Ort
drinnen und draußen
Verfahrensart
hören
sprechen
Phase
Arbeitsphase
Spielart
Diskussionsspiel
Rollenspiel
Spielcharakter
Spiel ohne Gewinner
Anzahl Personal
1
Personal
(Spiel-) Leiterin/(Spiel-) Leiter
Vorbereitungsaufwand
gering
Materialbedarf
gering
Sozialform
in Kleingruppen
in der Gesamtgruppe
Ziele
Entscheidungsstrukturen thematisieren
Förderung und Entwicklung der Argumentationsfähigkeit
Rollen übernehmen/Perspektiven wechseln
inhaltlich offen
nein
1. Ein fiktives Boot ist zu Beginn des Spiels durch die Spielleitung aufgebaut worden (z.B.: eine Decke, Zeitungen oder ein Seilkreis oder ähnliches).
2. Neun Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gruppe werden gebeten, sich freiwillig für das Spiel zu melden.
3. Die Spielleitung erläutert die Situation:
"Eure Gruppe hat Schiffbruch erlitten. Es steht nur ein Rettungsboot zur Verfügung, in dem ihr gerade sitzt und mit dem ihr zu neunt auf dem Meer treibt. Da das Boot gebaut ist, um acht Menschen zu fassen, ihr aber zu neunt seid, droht das Boot nun zu sinken. Eine Person muss das Boot verlassen, wenn nicht alle untergehen sollen. Ihr müsst eine Entscheidung treffen."
4. Die neun Freiwilligen "steigen" in das Boot. Die Schiffbrüchigen erhalten aber, bevor die Diskussion beginnt, die Aufgabe, sich jeder eine Identität bzw. Rolle auszudenken und anzunehmen (z.B.: Arzt, eine Mutter mit 10 Kindern, Professor, Kapitän, Ruderchampion usw.).
5. Nun beginnt die Diskussion: Jede/r Teilnehmer/in im Boot muss Argumente dafür finden, warum gerade er/sie im Rettungsboot bleiben sollte.
5. Am Ende muss die Gruppe im Rettungsboot entscheiden, wer bleiben darf und wer "über Bord" gehen soll.
6. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die nicht im Rettungsboot sitzen, beobachten das Spiel.
7. Am Ende findet eine Auswertung der Diskussion und Entscheidungsfindung statt.
- Die Rollen bzw. Identitäten, die die schiffbrüchigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Boot annehmen, sollten sowohl positive als auch negative Eigenschaften aufweisen. Die Eigenschaften können auch im Vorfeld schriftlich festgehalten werden.
- Morde und Selbstmorde sind ausgeschlossen.
- Wenn sich die Diskussion sehr lange hinzieht, kann die Spielleitung Situationen und Vorkommnisse in das Rollenspiel eingeben, die die Gruppe zu einer schnelleren Entscheidungsfindung zwingen (z.B. "Die Hälfte des Rettungsboots ist voll mit Wasser gelaufen. Es kann noch drei Minuten diskutiert werden, dann sinkt das Boot.")
- Wichtig: Die Spielleitung muss der Gruppe deutlich machen, dass es sich um ein Rollenspiel handelt und ganz deutlich den Spielbeginn und das Spielende signalisieren. Nach Spielende sind die Rollen nicht mehr existent.
- Niemand darf zu dem Spiel überredet werden.
Die Darstellung eines Bootes oder dessen Umrisses muss vorbereitet werden.
keine
evtl. Material, um ein Boot oder seinen Umriss darzustellen (z.B.ein Seil, Klebeband, eine Decke oder Zeitungen)
Variante 1: Die Anzahl der Personen, die im Rettungsboot Platz finden, kann variieren.
keine Angaben