Zur Sammlung und Bewusstmachung von gemeinsam entschiedenen Regelungen im Jugendhaus (Offene Jugendarbeit). In Form einer Broschüre (oder Loseblattsammlung) werden die gemeinsam verabschiedeten Regeln des sozialen Umgangs und der Mitbestimmung, die Rechte von Individuen und Gruppen ebenso wie die Pflichten der Beteiligten im Jugendhaus zusammengestellt.
Methodentyp
Spezifische Partizipationsmethode
Altersgruppe:
8 - 20 Jahre
Gruppengröße:
0 - 0 Personen
Gruppeneigenschaften
Teilnehmerrekrutierung
keine Angaben
Dauer
je nach Ziel und Thematik
langfristige Projektlaufzeit
prozessbegleitend
Ort
drinnen
Anzahl Personal
1
Personal
Jugendpflegerin/Jugendpfleger
pädagogisch geschulte Fachkräfte
Vorbereitungsaufwand
mittlerer
Beteiligungsart
Alltägliche Formen der Partizipation
inhaltlich offen
ja
Die Stärke einer Zusammenstellung von Rechten und Pflichten im Jugendhaus liegt
darin, dass sich alle Teilnehmenden über ihre Rechte deutlich informieren können. Es werden damit nicht nur Regeln über Pflichten und Sanktionen bekannt gegeben,
sondern eben auch Rechte eröffnet.
Der Nachteil liegt in dem Problem, dass mit einer schriftlichen Fixierung in einer Broschüre auch eine gewisse Festlegung und Erstarrung von gemeinsam gefundenen Regeln eintreten kann. Deshalb müssen besonders die Veränderungsmöglich-
keiten solcher „gemeinschaftlichen Gesetze“ deutlich gemacht werden.
Besonders neuen Teilnehmenden wird die Zusammenstellung der Rechte und Pflichten im Jugendhaus ausgehändigt und mit ihnen gemeinsam erarbeitet. Dabei werden vor allen Dingen die Beteiligungsrechte deutlich gemacht. Jedes Kind oder jeder Jugend-liche im Jugendhaus muss wissen, wo undwie er eigene Ideen und Vorstellungen einbringen kann, wie und wo er gegen Verstoß von Rechten protestieren kann, wie Konfliktklärungsprozesse verlaufen und welche Möglichkeiten bestehen, Einfluss zu nehmen.
Keine
Absprachen mit dem Mitarbeiterteam im Vorfeld bei einem so umfangreichen Projekt, welches einen großen Einfluss für die weitere Arbeit haben wird.
Dieser Prozess kann auch bzw. je nach Größe der Einrichtung sollte er von mehreren Personen begleitet werden.
Die ModeratorInnen sollten pädagogische Fachkräfte sein, die in der Lage sind, längere Beteiligungsprojekte mit deutlichen gemeinsamen Entscheid
Gedruckte Broschüren oder kleine Akten mit Loseblattsammlung
Keine
Die Erstellung eines „Grundgesetzes“ für ein Jugendhaus ist ein längerer Arbeitsprozess. Er kann nicht in einem einzigen Projekt von allen Beteiligten gleichzeitig bewältigt werden, sondern sollte in Projektabschnitte aufgeteilt werden. Wenn gar keine Regeln schriftlich festgehalten und gemeinsam entschieden sind, dauert dieser Prozess mindestens ein Jahr.
Die Erstellung einer Broschüre dauert je nach Umfang mit unterschiedlichen Arbeitsschritten mehrere Tage.