Hintergrundbild Deutsches Kinderhilfswerk

Entscheidungsworkshop

Kurzbeschreibung:

Aus einer Ideensammlung wählen Kinder, Jugendliche und Erwachsene gemeinsam sinnvolle und realisierbare Projektideen für ihr Dorf/Stadtteil aus und erarbeiten erste Umsetzungsschritte.

Methodentyp

Spezifische Partizipationsmethode

Altersgruppe:

10 - 99 Jahre

Gruppengröße:

10 - 30 Personen

Gruppeneigenschaften

Kinder
Jugendliche
Erwachsene

Teilnehmerrekrutierung

keine Angaben

Dauer

ca. 4 Stunden

Ort

drinnen

Anzahl Personal

2

Personal

Moderator/in

Vorbereitungsaufwand

hoch

Beteiligungsart

Projektorientierte Verfahren der Partizipation

Beteiligungsstufe

hoch

inhaltlich offen

ja

Durchführung:

Einstieg
Aktivierende Methoden, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon beim Ankommen zum Mitmachen auffordern, erleichtern allen Beteiligten den Einstieg ins Thema und bieten eine erste Orientierung. Geeignet sind zum Beispiel:à Dialog- und Kommunikationswände eine Mitmachtafel
Musik im Hintergrund schafft eine angenehme, lockere Atmosphäre.

Haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Mitmachtafel und auf den Dialog- und Kommunikationswänden eingetragen, setzen sich alle im Stuhlkreis zusammen. Die Moderatorin/der Moderator heißt alle herzlich willkommen und stellt kurz (mit Rücksicht auf die Kinder) den Veranstaltungsablauf vor und regelt organisatorische Fragen.
Es folgt ein gemeinsames Lockerungs- und/oder ein Kennenlernspiel. Danach beginnt mit dem Entscheidungskreis die Auswahl von realisierbaren Projektideen für ein kinder- und jugendfreundliches Dorf.

Der Entscheidungskreis

Mit Hilfe des Entscheidungskreises überprüfen die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen gemeinsam die gesammelten Ideen und Vorschläge nach verschiedenen Kriterien auf ihre Umsetzbarkeit. In sechs Entscheidungsringen wird zu jedem Vorschlag eine Prüffrage gestellt. Bei positiver Beantwortung rückt der Vorschlag einen Ring weiter

Nach dem Entscheidungskreis folgt beim Entscheidungsworkshop eine Ordnung und Systematisierung der Projektideen. Ziel ist es, einen groben Handlungsplan zu entwickeln.
Eine passende Methode ist die "Jetzt-Bald-Später-Matrix" nach Tony Gibson. Da diese Methode allerdings sehr abstrakt für Kinder ist, bietet es sich an, mit den Kindern in einem separaten Gruppenraum etwas anders zu unternehmen. Sinnvoll wären zum Beispiel Lockerungsspiele (die Kinder mussten sich schon sehr lange beim Entscheidungskreis konzentrieren) und das Zeichnen von Umsetzungsideen.

Bevor die Jugendlichen und Erwachsenen mit der "Jetzt-Bald-Später-Matrix" anfangen, ordnen sie sich nach Interesse einem Projektvorhaben zu (zum Beispiel "Spielmöglichkeiten für Kinder im Dorf" oder "Kinderfreundliche Verkehrsplanung") und bearbeiten nur die Ideenkarten zu diesem Projekt.

"Jetzt-Bald-Später-Matrix" (nach Tony Gibson)

Jugendliche und Erwachsene ordnen und systematisieren die Bestandteile jedes einzelnen Projekts für mehr Kinder- und Jugendfreundlichkeit in einem Zeitraster ("Jetzt", "Bald", "Später") und nach Anforderungsgraden (von "Können wir selbst tun!" bis "Müssen andere für uns erledigen"), um die nächsten Handlungsschritte und eigene Handlungsmöglichkeiten herauszufinden. (Detaillierte Methodenbeschreibung unter "Jetzt-Bald-Später-Matrix").

Haben die Jugendlichen und Erwachsenen die "Jetzt-Bald-Später-Matrix" abgeschlossen, stellen sie den Kindern kurz (!) ihre Ergebnisse vor, und auch die Kinder stellen ihre Ergebnisse (zum Beispiel ihre Bilder) vor.

Falls dann noch Zeit ist und die nötige Konzentrationsbereitschaft signalisiert wird, ordnen sich die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen jeweils nach eigenem Interesse einem Projektthema zu und fertigen in diesen Interessensgruppen erste realistische Projektskizzen (je eine pro Interessengebiet).

Projektskizzen Interessengruppen entwickeln zu den herausgefilterten Projekten für mehr Kinder- und Jugendfreundlichkeit erste Umsetzungsideen, zum Beispiel in Form vonIdeensammlungen durch ein Brainstorming oder Karten-Brainstorming Zeichnungen Intuitivem, nicht maßstabsgetreuem Modellbau, zum Beispiel zur Geländegestaltung

Ausstieg

Die Interessengruppen stellen ihre Ergebnisse den anderen Gruppen vor. Gemeinsam wird besprochen, wie es weiter gehen soll. Es sollten Punkte geklärt (und schriftlich festgehalten!) werden wie zum Beispiel:
- Wann gibt es ein neues gemeinsames Treffen?
- Wer macht auch weiterhin bei welcher Interessengruppe mit?
- Welche Aufgaben sind noch zu erledigen?
- Wer macht was bis wann?

Vorteile:

Kinder und Jugendliche werden auch bei der Entscheidung, ob ein Projekt umgesetzt wird oder nicht, einbezogen Kinder, Jugendliche und Erwachsene lernen in der Zusammenarbeit die Sichtweisen der jeweils anderen Altersgruppen kennen und setzen sich direkt damit auseinanderdurch den gemeinsamen Entscheidungs- und Planungsprozess erleben Kinder, Jugendliche und Erwachsene hautnah, wie Demokratie im Alltag funktionieren kann.

Nachteile:

Durch die Berücksichtung aller Gruppen (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) sind die Ergebnisse, die man mit den verschiedenen Methoden im Entscheidungsworkshop erarbeitet, eher grob und müssen häufig in weiteren Arbeitsschritten (nach Möglichkeit wieder mit Beteiligung von Kindern und Jugendlichen) noch mal überarbeitet werden.

Vorbereitungen:

Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die bereits bei der Ideensammlung (zum Beispiel in einer Zukunftswerkstatt) mitgewirkt haben, werden persönlich und schriftlich zum Entscheidungsworkshop eingeladen. Die Teilnehmerzahl sollte nicht höher als 30 sein, Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollten paritätisch vertreten sein. Weitere Öffentlichkeitsarbeit wie zum Beispiel Pressearbeit ist sinnvoll und notwendig. Bei der Terminierung des Workshops muss beachtet werden, dass sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene Zeit haben. Hier bietet sich ein Samstagnachmittag an. Die Moderatorin/der Moderator erstellt einen genauen Ablaufplan des Workshops, sucht sich passende Lockerungs- und Gruppeneinteilungsspiele heraus und stellt das Material zusammen.

Auch der Veranstaltungsraum muss vorbereitet werden. Dazu gehört zum Beispiel: ausreichende Anzahl an Stühlen als Stuhlkreis aufstellen (Tische weitgehend entfernen)
Pinnwände aufbauen (zum Beispiel für Dialog- und Kommunikationswände)
Musikanlage aufbauen, prüfen und Tonträger bereit legenden Raum dekorieren (zum Beispiel mit bunten Postern, auch die Ergebnisse und Fotos aus vorangegangenen Treffen aufhängen) weiteres Arbeitsmaterial griffbereit zurecht legen

Personelle Erfordernisse:

1 Moderatorin/Moderator für die Moderation des Entscheidungsworkshops, zusätzlich jeweils 1 Moderatorin/Moderator für die Moderation der Kleingruppen

Benötigtes Material:

je nach Methodenwahl unterschiedlich

Voraussetzungen am Veranstaltungsort:

großer Raum mit ausreichend Platz auf dem Fußboden, um eine Plane von ca. 2,50 x 2,50 Metern ausbreiten zu können, gegebenenfalls 1 Raum für Kleingruppenarbeit

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