Hintergrundbild Deutsches Kinderhilfswerk

Fremdbilderkundung

Kurzbeschreibung:

Bei der Fremdbilderkundung wird in Form der Befragung von Erwachsenen Stadtteilbewohnern und Jugendlichen an nahe gelegenen öffentlichen Orten die Außenwahrnehmung von Jugendeinrichtungen und anderen Institutionen sowie deren Angeboten abgefragt.

Methodentyp

Sonstige Methode

Altersgruppe:

21 - 99 Jahre

Gruppengröße:

1 - 1 Personen

Gruppeneigenschaften

Erwachsene

Teilnehmerrekrutierung

ausgewählte Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Dauer

ca. 1 Stunde

Ort

drinnen und draußen

Anzahl Personal

2

Personal

Moderator/in
pädagogisch geschulte Fachkräfte

Vorbereitungsaufwand

hoch

Beteiligungsart

Projektorientierte Verfahren der Partizipation
Punktuelle Beteiligung

Beteiligungsstufe

niedrig

Ziele

Auseinandersetzung mit der Außenwahrnehmung der Kinder und Jugendlichen in der Öffentlichkeit
Meinungen und subjektive Beurteilung seitens der Bevölkerung
Verstehen von sozialräumlichen Zusammenhängen

inhaltlich offen

ja

Durchführung:

Zielgruppe sind Passanten, die mit der Bitte um ein kurzes Interview von einer der zwei InterviewerInnen angesprochen werden.

Fragestellungen:
- Wissen Sie, wo das Jugendhaus ist?
- Wer geht dorthin?
- Was passiert dort?
- Wer sind die MitarbeiterInnen?
- Kennen Sie jemanden, der ins Jugendhaus geht?
- Was halten Sie vom Jugendhaus?

Wird die Befragung alleine durchgeführt, so wird das Interview mit einem Diktiergerät oder MD-Recorder (MD = Minidisk) aufgezeichnet. Ist es möglich zu zweit die Interviews zu führen, können die wesentlichen Aussagen auf einem Befragungsprotokoll notiert werden.
Im Folgenden wird das Verfahren einer Fremdbilderkundung des Kinder- und Jugendzentrums Driescher Hof aus Aachen als Beispiel für ein Projekt vorgestellt. Das Projekt des Jugendzentrums Driescher Hof beschränkt sich nicht nur auf die Abfrage von Anwohnerinnen und Anwohner in der Nähe des Jugendzentrums, sondern geht breiter vor.
Mittels einem kurzen Fragebogen werden Jugendliche nach ihrer Meinung über das Zentrum befragt.
- Hier geht es um die Nutzung bzw. Nichtnutzung der Angebote,
- den Bekanntheitsgrad der Mitarbeiter sowie
- Wünsche und Einschätzungen der Besucherinnen und Besucher.
Eine weitere Befragung richtet sich an die Eltern der Besucherinnen und Besucher, die
- nach dem Bekanntheitsgrad des Kinder- und Jugendzentrums gefragt werden
- nach Angeboten, von denen sie schon einmal über ihre Kinder gehört haben
- nach Erwartungen in Bezug auf Öffnungszeiten, Angebote etc.

Die dritte Befragung richtet sich an die Nachbarinnen und Nachbarn des Jugend-zentrums.
- hier geht es direkt um das Image,
- um evtl. Störungen, die Kenntnis von Angeboten etc.

Eine weitere Zielgruppe sind die Mitglieder der Stadtteilkonferenz in der unterschiedliche Institutionen und Einrichtungen vertreten sind. Die Befragungen sind allesamt sehr übersichtlich und nutzerfreundlich gestaltet. Die Fremdbilderkundung wird eingebettet in ein Projekt zur Weiterentwicklung der Konzeption mit der Zielsetzung "die Außenwirkung des Kinder- und Jugendzentrums Driescher Hof aktiv zu erfassen und die Auseinandersetzung mit dem Außenbild zu fördern". Teilziele werden formuliert, wie die Profilierung des Kinder- und Jugendzentrums Driescher Hof. Das Selbstbild und Profil des Kinder- und Jugendbegegnungszentrums Driescher Hof sollten erarbeitet, beschrieben und weiterentwickelt werden. Die Zielsetzung des Projektes wird auch gegenüber den unterschiedlichen Zielgruppen der Befragungen sehr deutlich angesprochen.
"Wir wollen unsere Arbeit auch zukünftig im Interesse der Kinder und Jugendlichen im Driescher Hof weiterentwickeln (Stadtteil von Aachen). Daher möchten wir gerne wissen was sie über unsere Arbeit denken. Was sie gut finden, was sie bemängeln, welche Anregungen sie haben". Als problematisch erwies sich die schriftliche Befragung der Anwohnerinnen und Anwohnern, weil hier der Rücklauf nur sehr gering war. Hier scheint es besser zu sein, die Nachbarn aufzusuchen und mündliche Interviews durchzuführen.

Die Einbettung dieser Fremdbilderkundung in eine Konzeptentwicklung ist sehr gelungen, weil es eben nicht um eine einmalige Abfrage geht, sondern um Außenwahrnehmungen, die für die Weiterentwicklung der Arbeit sowie für deren Bewertung genutzt werden.

So heißt es unter der Schlussfolgerung:
"Das war erst der Anfang. `Insofernist das Projekt nicht abgeschlossen, sondern beginnt eigentlich erst jetzt. Wir kommen damit dem im Konzeptionsentwurf beschriebenen Anspruch einer lernenden Einrichtung näher, indem wir unsere Arbeit ständig überprüfen und weiterentwickeln". Das Projekt wurde inzwischen von der Kath. Landesarbeitsgemeinschaft Heime der Offenen Tür in NW, Hohe Str. 148, 50667 Köln dokumentiert.

Hinweise für Durchführung:

Der Zeitaufwand ist abhängig vom jeweiligen Erkenntnisinteresse und der damit verbundenen Aufwendigkeit der Fremdbilderkundung. Eine einzelne Befragung ist relativ schnell durchgeführt und ausgewertet (zwei bis drei Tage), eine Fremdbilderkundung, die Interviews mit unterschiedlichen relevanten Gruppen führt, muss über mehrere Wochen als mittelfristiges Projekt angelegt werden.

Vorbereitungen:

Entwicklung von Fragebögen

Benötigtes Material:

Interviewfragebogen, Klemmbrett, Stifte, Kamera, Diktiergerät oder MD-Recorder (MD = Minidisk)

Voraussetzungen am Veranstaltungsort:

belebte Orte z.B. Geschäftsstraße, die Busstation, der Park, ein belebter Fußweg in der Nähe des Jugendhauses, der Jugendeinrichtung

Sonstiges:

Je nach Erkenntnisinteresse wendet sich die Fremdbilderkundung in Form von standardisierten Interviews an unterschiedliche meist erwachsene Zielgruppen.

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