Hintergrundbild Deutsches Kinderhilfswerk

Planungszirkel

Kurzbeschreibung:

In einem Planungszirkel werden bereits vorhandene Konzepte und Vorschläge zu einem Planungsvorhaben gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Expertinnen und Experten Schritt für Schritt präzisiert und bis zur Realisierung weiterbearbeitet.

Methodentyp

Sonstige Methode

Altersgruppe:

6 - 99 Jahre

Gruppengröße:

10 - 20 Personen

Gruppeneigenschaften

Kinder
Jugendliche
Erwachsene

Teilnehmerrekrutierung

ausgewählte TeilnehmerInnen/Gruppen
feste Gruppen

Dauer

ca. 4 Stunden

Ort

Nicht angegeben

Anzahl Personal

4

Personal

Expertin/Experte
Moderator/in

Vorbereitungsaufwand

hoch

Materialbedarf

hoch

Ziele

Erarbeitung und Umsetzung von Projektplänen
Prüfung und Bewertung von Planungen durch Kinder/Jugendliche

inhaltlich offen

ja

Durchführung:

Diese Methode eignet sich besonders, wenn bereits eine Projektskizze entworfen wurde und deren Realisierung gesichert ist.
Der Planungszirkel dient zur Erarbeitung einer realistischen, umsetzbaren Planung gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen. Er wird durchgeführt, wenn bereits eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen eine umfassende Ideensammlung, einen Modellbau, eine grobe Konzeptplanung o. ä. erarbeitet hat. In ihm werden die nächsten Handlungs- und Arbeitsschritte bis zur Realisierung eines Projekts (z. B. Plan entwerfen, Öffentlickeitsarbeit, Sponsoren suchen usw.) festgelegt und Aufgaben verbindlich verteilt.
Er stellt eine gute Grundlage für die weitere Bekanntmachung und Werbung für das Projekt dar.
Beispiel eines möglichen Ablaufplans eines Planungszirkels:
1. Begrüßung durch die Moderation und ein kurzes Gespräch: "Was ist seit dem letzten Treffen passiert?"
2. Besprechung des vorläufigen Ablaufplans: "Was muss heute alles erledigt werden?" (ggf. Ergänzungen aufnehmen)
3. Kurze Vorstellung bzw. Zusammenfassung der Ergebnisse des letzten Treffens anhand der Modelle, Ideensammlungen usw.
4. Falls noch nicht vorher geschehen: Auswahl der endgültigen Planungsvariante z. B. durch eine Mehrpunktentscheidung mit Prioritätenliste.
5. Vorbereitung der Befragung der Experten: Sammeln von Fragen per Zuruf auf einer Wandzeitung (siehe Befragung von Expertinnen und Experten).
6. Begrüßung der Experten. Diskussion anhand der vorbereiteten Fragen.
7. Sammlung von Stichworten auf einer Wandzeitung: "Was müssen wir nach dieser Befragung und Diskussion an unserem Konzept ändern?"
8. Erstellung eines Handlungsplans: "Wie geht's weiter? Die nächsten Schritte!", damit verbunden eine Terminabsprache und - ganz wichtig - "Wer macht was bis zum nächsten Treffen?".
9. Kurze Zusammenfassung der Ergebnisse des Planungszirkels durch die Moderatoren.
10. Es wird ein Protokoll vom Planungszirkel erstellt.
In dem Praxisporträt "Skateland Bad Oldesloe" wird ein Planungszirkel im Kontext einer Beteiligungsspirale beschrieben.

Hinweise für Durchführung:

- Für welche Situationen geeignet?
a) wenn bereits eine Projektskizze entworfen wurde und deren Realisierung gesichert ist
b) zur Erarbeitung einer realistischen, umsetzbaren Planung gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen
c) zur Erarbeitung der nächsten Handlungs- und Arbeitsschritte bis zur Realisierung eines Projekts (z. B. Plan entwerfen, Öffentlickeitsarbeit, Sponsoren suchen usw.)
d) zur verbindlichen Verteilung von Aufgaben
e) zur Förderung der Eigeninitiative und Motivation
f) als Grundlage für die weitere Bekanntmachung und Werbung für das Projekt
g) gut geeignet, wenn bereits eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen eine umfassende Ideensammlung, einen Modellbau, eine grobe Konzeptplanung o. ä. erarbeitet hat
- Vorteile: Kinder und Jugendliche werden nicht nur als Ideenlieferanten ernst genommen, sondern auch bei schwierigeren Planungsprozessen beteiligt.
- Nachteile: macht oft nicht so viel Spaß wie eine Zukunftswerkstatt.
- Tipp für die Einladung: Falls es von der ersten Veranstaltung Pressemeldungen gibt, sollte dieses Medienfeedback zur Steigerung der Motivation mit in die Einladung kopiert werden.
- Tipp: Beim Planungszirkel sollte immer die Möglichkeit bestehen, dass auch neue Kinder und Jugendliche einsteigen. Dies kann auch in die Einladung geschrieben werden (z. B. "Falls ihr eine Freundin oder einen Freund habt, die oder der sich auch für ... interessieren, bringt sie oder ihn doch mit!").
- Der manchmal etwas anstrengende Planungszirkel sollte durch Lockerungsspiele unterbrochen werden (Anregungen dazu in dieser Datenbank "Spiele").
- Als weiteres lockerndes Element, das gleich mehrere "Fliegen mit einer Klappe schlägt", eignet sich das Entwerfen von Logos. Hierfür bekommen die Kinder/Jugendlichen Stifte und Papier und entwerfen, jeder für sich oder gemeinsam in einer Kleingruppe, ein Erkennungszeichen (ein Logo) mit einem Namen für ihr Projekt. Alle Entwürfe werden ausgehängt und mit einer Bepunktung (z.B. Mehrpunktentscheidung) wird ein Entwurf ausgewählt. Ggf. wird der Entwurf noch ausgefeilt und weiterbearbeitet. Das fertige Logo taucht nun überall im Zusammenhang mit dem Projekt auf: In den verschiedenen Anschreiben der Projektgruppe, in Pressemeldungen, in Sponsorenbriefen, auf Protokollen usw.. Auch für das Herstellen von Buttons eignet sich das Logo hervorragend (siehe auch unter "Logos" in dieser Datenbank).

Pädagogische Hinweise:

keine

Vorbereitungen:

An alle Kinder und Jugendlichen, die für eine Mitarbeit am Planungszirkel in Frage kommen oder die bereits beim vorangegangenen Arbeitsschritt (z. B. Zukunftswerkstatt) mitgemacht haben, wird eine Einladung verschickt. Der Termin des Planungszirkels sollte möglichst schon mit den Kindern und Jugendlichen abgestimmt worden sein. Außerdem werden Experten zum Planungsthema eingeladen. Die Einladung sollte schriftlich erfolgen und noch einmal mündlich (telefonisch) besprochen werden. Die Experten müssen genaue Informationen über den Ablauf der Veranstaltung haben und wissen, welche Aufgabe sie selbst dabei übernehmen sollen. Sie sollten zu ca. einer Stunde nach dem offiziellen Beginn des Planungszirkels eingeladen werden. Die Kinder und Jugendlichen haben so vorher die Chance, wieder miteinander "warm zu werden", sich vorzubereiten und Fragen zu überlegen.
Eine Pressemeldung inklusive einer Einladung an die örtliche Presse sollte ebenfalls verschickt werden. Die Medien sollten ca. eine Stunde vor Ende des Planungszirkels kommen. So erhalten sie noch einen Eindruck von dem gesamten Prozess.
Der Ablaufplan für den Planungszirkel muss gemeinsam erarbeitet werden. Zu den einzelnen Schritten werden Leitfragen formuliert, z. B. "Was ist heute noch zu tun?", "Welche Fragen haben wir an die Experten?" Der Ablaufplan für den Planungszirkel sollte auf einem großen Papierbogen visualisiert werden.
Vor Beginn des Planungszirkels wird der Raum hergerichtet: Die Ergebnisse des letzten Arbeitsschrittes (Modelle, Ergebnisbögen usw.) werden ausgestellt, Pinnwände aufgebaut und mit Papierbögen bespannt (alternativ Papierbögen direkt an die Wand hängen oder auf den Fußboden legen), vorbereitete Papierbögen mit dem Ablaufplan u. ä. werden aufgehängt, ein halboffener Stuhlkreis aufgestellt und eine Musikanlage angeschlossen.

Personelle Erfordernisse:

Die Moderation sollte dieselbe sein, wie bei den vorangegangen Arbeitsschritten.

Benötigtes Material:

Pinnwände
Nadeln
große Papierbögen
Stifte
Moderationskarten
Klebepunkte
Musikanlage (Kassettenrecorder), Ergebnisse vorangegangener Arbeitsschritte, z. B. Modelle Papierbögen mit Ideensammlungen, Handlungsplan der letzten Sitzung, Pressefeedback usw..

Voraussetzungen am Veranstaltungsort:

je nach Projekt, Großer Raum, evtl. Kleingruppenräume, Platz zum Aufhängen von großen Papierbögen (Platz für Pinnwände oder Platz direkt an der Wand), Platz für die schon erarbeiteten Ergebnisse.

Varianten:

keine

Sonstiges:

keine Angaben

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