Hintergrundbild Deutsches Kinderhilfswerk

Klagemauer

Kurzbeschreibung:

Auf roten DIN-A4-Zetteln werden von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Kritikpunkte geschrieben, gesammelt und auf Riesenpapierbögen im Muster von Mauersteinen zu einer Klagemauer geklebt.

Methodentyp

Sonstige Methode

Altersgruppe:

8 - 16 Jahre

Gruppengröße:

10 - 60 Personen

Gruppeneigenschaften

Kinder
Jugendliche
Erwachsene

Teilnehmerrekrutierung

ausgewählte TeilnehmerInnen/Gruppen
feste Gruppen
gewählte TeilnehmerInnen/Vertreter/Delegierte
offene Gruppen

Dauer

ca. 45 Minuten

Ort

drinnen

Anzahl Personal

2

Personal

Komoderator/in
Moderator/in

Vorbereitungsaufwand

mittlerer

Materialbedarf

mittlerer

Ziele

auf Probleme öffentlich hinweisen
Sammlung/Nennung von Kritik/Problemen/Negativem

inhaltlich offen

ja

Durchführung:

1. Eine Leitfrage, zu der Kritik gesammelt werden soll, wird formuliert. Diese Frage oder ein angefangener Satz sollten möglichst herausfordernd sein und mehrere Antworten zulassen.
Beispiel einer Leitfrage für eine Klagemauer:
"Was uns Jugendlichen in Bad Oldesloe stinkt ...", "Was in Schwarzenbek nicht läuft ...", "Was uns nervt ...!", "Was uns Streß macht ...".
Es sollten mehrere Formulierungen für dieselbe Frage genommen werden. Der Aufforderungscharakter und das Verständnis für die Intention der Frage werden dadurch erhöht.
Die Leitfrage(n) wird (werden) auf Streifen und die Überschrift "Klagemauer" auf eine Wolke geschrieben.
2. Kleingruppen mit vier bis fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmern setzen sich in kleinen Stuhlkreisen zusammen. Alle Gruppen bleiben im Plenumsraum. Das Material wird an die Gruppen verteilt (rote DIN A4- Blätter, Stifte, Klebestifte). Die Leitfrage wird für alle sichtbar im Raum aufgehängt.
3. Die Moderation leitet die Frage kurz ein und liest sie vor. Die Kleingruppen bekommen den Auftrag, die Frage schriftlich auf den roten DIN A4-Zetteln zu beantworten.
Dabei wird folgendermaßen vorgegangen:
- Jede und jeder schreibt für sich.
- Alle Äußerungen sind erlaubt.
- Danach werden die Kritikzettel in der Kleingruppe durchgesehen, kurz besprochen und ggf. ergänzt, wenn durch das Gespräch neue Ideen entstanden sind.
Für das Schreiben gelten folgende Regeln:
- Die DIN-A4- Zettel werden quer (!) gelegt.
- Auf jeden Zettel wird nur ein Kritikpunkt geschrieben (für einen neuen Punkt wird ein neuer Zettel genommen).
- Groß, deutlich und wenn möglich in der Mitte des Blattes in Druckbuchstaben schreiben (damit das Ganze auch aus größerer Entfernung lesbar ist).
- Rechtschreibfehler sind unwichtig! Hauptsache man weiß, was gemeint ist.
Für das Erklären der Schreibregeln bietet sich an, ein oder zwei bereits beschriebene DIN-A4-Zettel als Anschauungsmaterial zu zeigen.
4. Während die Kleingruppen schreiben, breitet eine Moderatorin/ein Moderator den Riesenpapierbogen auf dem Fußboden aus und klebt die Wolke mit der Aufschrift "Klagemauer" und die Streifen mit der "Leitfrage" als Überschrift auf den Riesenpapierbogen.
Die zweite Moderation leistet Hilfestellung in den Kleingruppen.
5. Nach 8-10 Minuten ist meist die erste Kleingruppe mit dem Sammeln von Kritikpunkten fertig und kann damit beginnen, ihre Kritikzettel auf das Riesenposter zu kleben. Geklebt wird in versetzten Reihen nach dem Muster einer Mauer. Eine Person aus dem Moderationsteam hilft dabei.
6. Wenn alle Kleingruppen ihre Kritikzettel aufgeklebt haben, wird die fertige Klagemauer an die Wand gehängt. Jeweils zwei Mitglieder jeder Kleingruppe tragen zum Abschluß kurz die Stichworte ihrer Gruppe vor.
Stange 1996, S. 54

Hinweise für Durchführung:

- Für welche Situationen geeignet?
a) zur unkommentierten Freisetzung von Kritik und Frustration
b) um den Kopf frei zu bekommen für Fantasie und neue Ideen
c) zur Herstellung einer visuell meist sehr beeindruckenden Kritiksammlung, die sich für eine öffentliche Präsentation eignet
d) gut geeignet als Kernmethode der Kritikphase einer Zukunftswerkstatt
e) gut geeignet als Einstiegsmethode bei Planungsprozessen (als Bestandsaufnahme und Lockerung)
- Vorteile: eindrucksvolle öffentliche Präsentationsmöglichkeit.
- Nachteile: Gefahr der Einseitigkeit, wenn danach kein weiterer Schritt folgt.

Pädagogische Hinweise:

- Probleme können auftreten, wenn Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht schreiben können oder Schreibhemmungen haben. Bei Schreibhemmungen reicht manchmal schon der Hinweis aus, dass Rechtschreibfehler völlig unwichtig sind, und dass nur die Idee/der Beitrag selbst wichtig ist. Gute Erfahrungen haben wir auch damit gemacht, dass wir Sekretärinnen und Sekretäre für diejenigen gespielt haben, die nicht schreiben konnten oder mochten. Auch die Zuruffrage, bei der die Moderation schreibt, ist bei Schreibhemmungen und Schreibschwierigkeiten gut geeignet.

Vorbereitungen:

siehe Verlauf/Beschreibung

Personelle Erfordernisse:

keine

Benötigtes Material:

große Papierbögen (3-5 m z. B. von Zeitungsendrollen),
rote oder orangefarbene DIN-A4-Zettel (pro Teilnehmer 4-7 Stück),
schwarze Stifte (1 pro Teilnehmer)
Klebestifte (mindestens 1 für 4 Teilnehmer),
1-2 Wolken,
4-5 Streifen,
Stühle

Voraussetzungen am Veranstaltungsort:

Stuhlkreis, Pinnwand, Ein großer Raum mit Platz auf dem Fußboden zum Ausbreiten des Riesenpapierbogens sowie Platz an der Wand zum Aufhängen der fertigen Klagemauer.

Varianten:

keine

Sonstiges:

keine Angaben

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