In dieser Übung geht es darum, ungezielt zu beobachten, um den Blick darauf, was die Kinder oder Jugendlichen beschäftigt, zu erweitern.
Methodentyp
Sonstige Methode
Altersgruppe:
25 - 99 Jahre
Gruppengröße:
1 - 1 Personen
Gruppeneigenschaften
Erwachsene
Teilnehmerrekrutierung
keine Angaben
Dauer
ca. 15 Minuten
Ort
drinnen
Anzahl Personal
1
Personal
Moderator/in
Vorbereitungsaufwand
gering
Beteiligungsart
Alltägliche Formen der Partizipation
Beteiligungsstufe
mittel
Ziele
bewusste Wahrnehmung des Alltags
Einblicke in die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen erhalten
inhaltlich offen
ja
Kinder und Jugendliche äußern ihre Wünsche und Interessen nicht immer direkt. Vieles erfährt man als Erwachsener erst auf den zweiten Blick und bei genauerem Zuhören. Alltagsbeteiligung von Kindern und Jugendlichen bedeutet, sich die Zeit für diesen zweiten Blick zu nehmen.
Nehmen Sie sich jeden Tag 5 bis 15 Minuten Zeit, in denen Sie einfach am Rande des Geschehens sitzen, beobachten und zuhören, was im Hause passiert. Dabei geht es nicht um eine gezielte Beobachtung, sondern darum, in der gesamten Bandbreite wahrzunehmen, was die Kinder oder Jugendlichen gerade beschäftigt.
Denken Sie nach über das, was sie sehen und hören, nehmen Sie die Fragen, die ihnen dazu einfallen, ernst.
Wenn Sie Zeit haben, notieren Sie ihre Eindrücke in einem pädagogischen Tagebuch und bringen Sie diese in Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen ein.
Vielleicht wird Ihnen durch diese Übung deutlich, dass die obszönen Sprüche des 14-jährigen Dennis sein Versuch sind, Kontakt zu Mädchen aufzunehmen (ein Versuch, der regelmäßig scheitert). Soll man mal mit Dennis reden oder das Setting im Jugendtreff ändern? Vielleicht fällt auf, dass die 4-jährige Laura, die nur schwer zu gemeinsamen Aktivitäten zu motivieren ist, völlig fasziniert daneben sitzt, wenn eine Erzieherin Gitarre spielt. Interessiert sich Laura für Musik? Haben wir nicht noch eine Kindergeige ganz oben im Regal?
Vielleicht sollten wir mal ein Musikprojekt planen?
Hinhören und Hinschauen ist eine Kunst ohne die eine Pädagogik, die Alltagsbeteiligung will, nicht auskommt.