Kurzübersicht
Der größte Fehler, den die Jugend von heute hat, ist der, dass man nicht mehr zu ihr gehört (Salvador Dali).
Dieser Ausspruch von Salvador Dali drückt einen Widerspruch aus, macht uns auf ein Dilemma aufmerksam. Wir gehören aufgrund unseres Alters nicht mehr zu den Kindern und Jugendlichen. Sind wir damit ausgeschlossen und nicht mehr beteiligt?
Sind es vielleicht nur die Wünsche von uns Erwachsenen, an den Kinder- und Jugendträumen teilhaben zu wollen, wenn von allen Seiten der Gesellschaft Partizipation der Kinder und Jugendlichen gewünscht wird?
Wie sieht es denn mit unserer eigenen Beteiligung an den gesellschaftlichen Diskursen aus? Beteiligen wir uns auch so aktiv, wie wir es uns von der jungen Generation wünschen? Setzen wir uns z. B. mit den Neuen Medien, den Informationstechnologien und ihren Auswirkungen auf die gesellschaftlichen Räume genug auseinander?
Liegt das unterkühlte Interesse der Kinder und Jugendlichen u. U. daran, dass Beteiligung an schon bestehenden Institutionen und nicht an selbst geschaffenen Regeln „uncool“ ist? Es heißt eben nicht: „Wir möchten mit euch in den Diskurs über die Gestaltung eines Jugendzentrums treten“, sondern: „Jugendliche sollen sich beteiligen“. Partizipation kann nicht durch Zwang erreicht werden, sondern nur in einem partnerschaftlichen Miteinander.
Ich sehe in Bezug auf Beteiligung deshalb kein echtes Generationenproblem. Auch wenn sich jede Generation die Gesellschaft neu aneignen muss, hängt es doch in erheblichem Maß davon ab, in welcher Form gesellschaftliche Regeln aufgestellt werden. Auch Jugendliche und Erwachsene untereinander sind in Beteiligte und Nichtbeteiligte gespalten.
Durch die immer stärker werdende Diffusion neuer Techniken in fast alle gesellschaftlichen Räume hinein ist jede Generation heute gefordert, sich intensiv mit den dadurch einhergehenden Veränderungen der Gesellschaft auseinanderzusetzen. Die Neuaneignung der Gesellschaft ist ein andauernder Prozess. Warum muss Partizipation mit den Jahren aufhören? Es kommt darauf an, Methoden und Techniken zu entwickeln, um diese Veränderungen mit allen Generationen gemeinsam zu bewältigen.
Übrigens, man kann getrost auf die Medienkompetenz der jungen Generation im Hinblick auf ihre technische Kompetenz vertrauen. Es ist kein Beinbruch, wenn man als Pädagogin / Pädagoge die neue Technik nicht oder noch nicht souverän beherrscht. Man fragt sein Klientel. Kinder und Jugendliche sind sehr hilfsbereit, wenn Sie sich in ihrer Kompetenz ernst genommen fühlen. Sie erklären den betreffenden Sachverhalt geduldig; auch wenn dies manchmal mit einem Augenzwinkern einhergeht: „Begreift die / der das denn immer noch nicht?“ Das muss man schon aushalten können. Die Jugendlichen danken es. Der Weg zu einer Partnerschaft des Lernens ist damit geöffnet.
Der vorliegende Methodentext zum Bereich Medien enthält Ansätze und praktische Beispiele für Partizipation in diesem Sinne.
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